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![]() Duo Melencolia, Foto: Herbert Weisrock |
Do, 10. Oktober 2013,
19:00 Uhr:
Abseits dieses singulären Duos brachte es der virtuose Klarinettist Theo Jörgensmann mit seinem eigenen Quartett oder den polnischen Oles Brüdern längst zu internationaler Reputation. Derweil sich der Geiger Albrecht Maurer etwa mit dem Kent Carter String Trio einen Namen gemacht hat.
So intensive Begegnungen wie im Duo Melencolia finden aber nur unter jenen seltenen Voraussetzungen der Improvisationsmusik statt, die in das geheime Land der Seelenverwandten führen. Verwunderlich ist es da nur, dass es Jörgensmann und Maurer erst anlässlich ihres zwanzigsten Bühnenjubiläums im Vorjahr geschafft haben, ihre erste gemeinsame CD einzuspielen: atmosphärisch dicht und unsagbar abgeklärt in einer "first take"-Manier eingefangen. Fast unglaubwürdig angesichts der lebendigen Exaktheit dieser Musik.
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![]() DUO TROVESI / COSCIA, Foto: kk |
Do, 10. Oktober 2013, 20:30 Uhr:
Witz, Charme und Temperament im Verein mit einer gewissen melancholischen Zurückgelehntheit riss Umberto Eco zu jener Expertise über zwei seiner Landsleute hin, dass es nichts Verführerischeres als die Raffinesse gäbe, wenn sie die Demut habe, sich als Naivität zu maskieren.
Da ist was dran, wenn man weiß, dass der große Romancier damit die Herren Gianluigi Trovesi und Gianni Coscia gemeint hat, zwei der prominentesten Instrumentalisten seiner Heimat. Die Musik der beiden alten Haudegen ist eine Art Wurzelextrakt italienischer Idiome. Sie ist eine lustvolle, jazzig-virtuose, emotionale wie witzige Reise durch Italien. Und das Repertoire des einzigartigen Duos reicht von Alter Musik bis Luciano Berio, wobei es die Einfachheit so wenig scheut wie die Expressivität.
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![]() TRIBAL DIALECTS, Foto: kk |
Fr, 11. Oktober 2013,
19:30 Uhr:
Ja, die Jungen. Da lässt man sie Jazz studieren und heraus kommt dann ein völlig undogmatisches, ethnisch beleuchtetes Projekt, das dann noch dazu Tribal Dialects heißt (was barfüßig übersetzt so viel wie Stammessprache bedeutet). Mit seinem neuen Quartett hat sich der ausgefuchste Holzbläser und Musikethnologe Patrick Dunst wohl auch seinen schönsten Tagtraum erfüllt.
Mit dabei im illuster besetzten Ensemble ist Michael Lagger, als Pianist eine Fackel im Sturm und als Komponist preisgekrönt, der vielfältige Percussionist Grilli Pollheimer und der persische Oud-Spieler Sina Shaari, das kontemplative Gewissen dieser unverschämt offenherzigen Band. Leicht hat es der von Fernweh Geplagte nicht gerade bei dieser anmutigen Musik, die auch so manche Verspieltheit zulässt.
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![]() NORMA WINSTONE TRIO, Foto: Glauco Comoretto |
Fr, 11. Oktober 2013, 21:30 Uhr:
Nach dem für einen Grammy nominierten Album Distances und dem kaum minder gefeierten Stories Yet To Tell aus dem Hause ECM wird die Grande Dame des europäischen Jazzgesangs ihren Auftritt in Leibnitz glatt mit der CD-Präsentation für Dance Without Answer veredeln. Das Münchner Kultlabel hat extra dafür Gas gegeben!
Die spartanische Besetzung des kongenialen Trios mit der reif wie mädchenhaft klingenden Stimme Norma Winstones, dem subtilen Puls des Pianisten Glauco Venier und den beseelten Fantasien des Holzbläsers Klaus Gesing ermöglicht höchste Transparenz für die musikalische, bisweilen hingehauchte Poesie, in der Zurücknahme und intimer Ensemblegeist ein berückendes Gespür für Raum und Zeit beweisen. Anrührende Songs aus Meisterhand.
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![]() Black Sea Quartet, Foto Artyom Sidelnikov |
Sa, 12. Oktober 2013,
19:30 Uhr:
Wir sprechen von vier großen Individualisten aus Osteuropa und dem Balkan, die sich hier um die in ihrer Disziplin führenden bulgarischen Musiker Anatoly Vapirov, auch Motor im Black Sea Trio, und Stoyan Yankoulov in einer Band virtuoser Vitalität versammeln.
In der Tat kommen die vier Musiker nicht nur aus verschiedenen Ländern, sondern auch aus unterschiedlichen Musikrichtungen. Was sie zu diesem gemeinsamen Projekt geführt hat, ist die Idee, verschiedene Stile osteuropäischer Folklore zu verbinden und im Jazz weiter zu entwickeln, ein Experiment, das eine tiefgründige Überlagerung von Gedanken, Zeiten und ethnischen Elementen erreicht.
Letztlich ist das eine improvisierte Reise in eine imaginäre Klangwelt, in der die Feder der Komponisten ungebremst durch alle Idiome fliegt.
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![]() Tomasz Stanko, Foto: kk |
Sa, 12. Oktober 2013, 21:30 Uhr:
In seinen frühen Jahren wurde Tomasz Stanko noch oft mit Miles Davis und Chet Baker verglichen, längst hat der Trompeter mit dem kernigen Sound aber seine ganz eigene musikalische Sprache gefunden, an der man ihn wie wohl kaum einen anderen zeitgenössischen Trompeter erkennt. Die magischen und fesselnden Stimmungen, sein lyrischer und stechender Ton und sein unverwechselbares Charisma prägen seinen Ruf als eigenwilliger Stilist zwischen Tradition und rigidem Umbruch. Der weltberühmte polnische Musiker, Urgestein des Münchner Renommier-Labels ECM, wurde mit unzähligen Preisen wie unter anderem dem European Jazz Award ausgezeichnet und pendelt seit Jahren zwischen Warschau und New York, wo er jeweils ein grandioses Quartett leitet.
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Tickets: Do: 20,00 / 15,00; Fr: 25,00 / 18,00; Sa: 28,00 / 20,00; 2-TAGESPASS: 40,00 / 30,00; 3-TAGESPASS: 50,00 / 38,00; Ermäßigungen: Ö1, Arbeiterkammer, Studierende |