Håkon Kornstad – tenorsaxophone Mats Eilertsen – bass Paal Nilssen-Love - drums
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Ein junges Jazz-Power-Trio aus Norwegen
Spätestens seit sein Name auf dem Album „Moving“ des norwegischen Shooting Stars Bugge Wesseltoft auftauchte, ist der junge norwegische Tenorsaxophonist Håkon Kornstad auch hierzulande kein Unbekannter mehr.
Und nimmt man nun Kornstads exzellentes erstes Solo-Album „Space Available“ zum Maßstab, dann kann man nur zu dem Schluß kommen, dass der Teufel ihm nicht in seine Karriere hineinzupfuschen gedenkt, auch wenn vieles, was das KORNSTAD TRIO spielt, verteufelt aufregend klingt.
Dabei gibt Kornstad, der sein Tenorsax mit zupackendem Elan und beißender Virilität spielt gern Stan Getz, den Meister samtener Bossa Novas und lauschiger Jazzballaden, als seinen frühen Einfluß an. Doch dann fallen als Referenzen eben auch die Namen von Freigeistern wie John Coltrane, Pharoah Sanders, Albert Ayler, Archie Shepp und Ornette Coleman. Und die beiden Letztgenannten sind es auch, die seine Musik heute am wesentlichsten prägen.
Wie seine Trio-Partner Mats Eilertsen (Baß) und Paal Nilssen-Love (Schlagzeug) studierte auch Kornstad am Jazzinstitut des Trondheimer Konservatoriums, ehe er den Bildungsweg namens „Learning by Doing“ einschlug. Und wo hätte er dies besser tun können als in der seit Mitte der 90er Jahre pulsierenden jungen Jazzszene von Oslo, die unter der Führung von Nils Petter Molvaer und besagtem Bugge Wesseltoft gerade im Begriff war, mit den zum Klischee erstarrten Vorstellungen vom Jazz norwegischer Provenienz á la Garbarek und Konsorten aufzuräumen?
Das junge KORNSTAD TRIO – alle Musiker sind Mittzwanziger – hat sich dem selben Ziel verschrieben und macht dies auf „Space Available“ energisch, einfallsreich und aufs äußerste entschlossen deutlich.
Beim letztjährigen Molde Jazz Festival etwa begeisterte das Trio nicht nur Kritik und Publikum, sondern auch den Stargitarristen Pat Metheny so sehr, dass er es sich nicht nehmen ließ, zu dem norwegischen Power-Trio auf die Bühne zu steigen und mitzuspielen.
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